Hier ein kleiner Grow-Report zu meiner Auto Desfrán von Dutch Passion.
Seit vielen Jahren baue ich ausschließlich Sativa-dominante Autoflower Sorten an und wollte mal die relativ neue Auto Desfrán ausprobieren.
Growplatz: Meine Pflanzen stehen auf einer großen, nach Süden exponierten Dachterrasse. Nur bei längeren Regen-/Wolkentagen bringe ich meine Pflanzen in die Wohnung unter eine 100 W LED Lampe. Das war dieses Jahr noch nicht nötig ;-)
Substrat/Dünger: Die Desfran steht in einem 20 Liter Kübel mit "Compo Sana Qualitäts Blumenerde", die es in jedem Baumarkt/Gartencenter gibt. Dieses Jahr verzichte ich probeweise auf mineralische Flüssigdünger. Bislang hatte ich flüssige Wuchs- und Blühdünger von Canna im Einsatz. Stattdessen habe ich dieses Jahr in die (reichlich vorgedüngte) Compo Sana Erde je eine Handvoll Guano-Biodünger Pellets und Oscorna Naturdünger (v.a. Hornmehl, Knochenmehl, Federnmehl, nix für Veganer!) sowie ein Esslöffel Fledermaus-Guano-Pulver gemischt. Bislang gibt es keine Mangelerscheinungen, ganz im Gegenteil: die Pflanze sieht sehr stark und gesund aus. Wenn es dabei bleibt, soll sie ohne weitere Düngung bis zur Ernte wachsen.
Wuchs: Die Pflanze ist aktuell (26.6.) am Ende der 8. Woche. Dutch Passion hat 15 Wochen bis zur Ernte angegeben. Nach der Keimung am 1.5. stand die Desfran (wie Ihre Schwestern anderer Sorten) während ihrer ersten 3 Wochen indoor in kleinen Töpfen unter einer 100 W LED. Leider habe ich keine Fotos von den zurückliegenden Wochen, es gab aber auch keine Besonderheiten. Ab der 3. Woche war das Wetter schon sehr gut und die Pflanze hat Auto-Flower typisch schnell Blütenstände entwickelt. Etwas irritiert war ich am Anfang, dass die Kelchblätter an den Ansätzen schwarz gefärbt sind. Das ist aber offenbar ein Merkmal der Sorte, ein anderer Phäno hat die gleiche Färbung. Die Pflanze entwickelt sich prächtig, v.a. wegen des optimalen Wetters. Vereinzelte Blattläuse in den ersten Wochen sind schnell wieder verschwunden. Der Wuchs ist (sativa-untypisch) relativ kompakt, buschig und dickblättrig. Allerdings wachsen die meisten Gras-Pflanzen auf meiner Terrasse genau so: Wegen der recht starken Wind-Exposition bleiben sie niedrig, gedrungen und buschig. Die Blütenbildung liegt vorrangig am Haupttrieb, die Buds an den lediglich 4 Seitenästen sind wesentlich kleiner. Die ersten Großblätter verabschieden sich bereits und sterben ab. Der Geruch ist aktuell nur relativ schwach.
Die Größe ist ist für meine Erfahrungen mit Wind-exponierten outdoor Auto-Flower-Sorten normal bis leicht überdurchschnittlich, aktuell 34 cm. Die in der Sortenbeschreibung angekündigte Höhe von 〉 1 m wird die Pflanze bis zur Ernte sicher nicht erreichen.
Update am 10.7.:
Bereits am 1.7., also in der 9. Woche, kam die Desfran unters Messer. Das ist wesentlich kürzer als von Dutch Passion angegeben. In der Hauptcola gab es einen nennenswerten Anteil brauner Trichomen und ich ernte mit dem Ziel anregender Sativa-Wirkungen prinzipiell eher zu früh als zu spät. Das Ergebnis sind nach 10 Tagen Trocknen 25 Gramm trockene, klebrige, recht fluffige Buds. Diese Menge ist im Vergleich zu meinen Grows in den vergangenen Jahren mit anderen Sorten und identischer Anbaumethode (Terrasse, Erde, Kübel) durchschnittlich. Die Pflanze wuchs bis zuletzt ausgesprochen kräftig und gesund. Damit bewerte ich meinen erstmaligen Versuch, auf flüssige Mineraldünger zu verzichten, sehr erfolgreich. Der Geruch ist angenehm zitrus-artig aber eher zurückhaltend.
Der Rausch entfaltet die erwünschten Sativa-Wirkungen in optimaler Weise: Der Buzz setzt unmittelbar ein, ist anregend und in den ersten Minuten auch stark körperlich. Dann geht es mit einem anregenden und stimmungsaufhellenden Kopf-High weiter, das aber nicht hektisch macht, sondern eine deutlich spürbare beruhigende Seite hat und einige Stunden anhält. Das Gras macht nicht verpeilt - Alltagsaktivitäten, auch am Schreibtisch und Kommunikation sind problemlos möglich. So habe ich mir das gewünscht. Mission accomplished.
Fazit: Die Planze wächst outdoor problemlos, der Ertrag ist durchschnittlich, die Wirkung ist Sativa-typisch und überaus angenehm. Dem Namen "Destroyer" ihrer Vorfahren wird die Desfran zum Glück nicht gerecht.
Mein nächster Steckbrief zu einer photoperiodischen Durban Poison im Freiland-Anbau folgt in Kürze.